SIR András Schiff erhält BACH-MEDAILLE der Stadt Leipzig

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Auszeichnung wird im Bachfest Leipzig 2022 an den Pianisten überreicht

Die Bach-Medaille der Stadt Leipzig 2022 geht an den Pianisten Sir András Schiff – einen der bedeutendsten Bach-Interpreten unserer Zeit. Zeitlebens hat der 1953 in Budapest geborene Künstler Bachs Tastenmusik auf dem modernen Flügel in den Mittelpunkt seiner Recitals gestellt. Seine Klavierabende, an denen er die beiden Teile des Wohltemperierten Klaviers, Bachs große Suiten-Sammlungen und die Goldberg-Variationen weltweit zyklisch aufführte, sind Legion. Die Auszeichnung wird im Rahmen des Bachfestes Leipzig 2022 am 16. Juni überreicht.

Zahlreiche Ehrungen zeugen von der beispiellosen musikalischen Karriere Schiffs: Unter anderem erhielt er 1991 den Bartók-Preis, 1994 die Claudio-Arrau-Medaille und 2012 die Goldene Mozart-Medaille der Stiftung Mozarteum Salzburg. Seit 2011 gehört er dem Orden Pour le Mérite an und wurde 2014 von der englischen Königin zum Knight Bachelor geschlagen. Sein Wissen und seine einzigartige Begeisterungsfähigkeit zu und für Bach gibt Schiff als Festivalmacher, Autor, begnadeter Conférencier am Flügel, Juror in internationalen Klavierwettbewerben und begehrter Lehrer in Meisterkursen rund um den Globus weiter. Mit der Bachstadt Leipzig und dem Bachfest verbindet Sir András Schiff eine besonders intensive Zusammenarbeit: Seit über einem Jahrzehnt ist er fast jährlich Gast im Festival und führte so bereits einen Großteil von Bachs maßgeblichen Werken vor einem begeisterten Publikum in Leipzig auf.

Die Bach-Medaille der Stadt Leipzig wird am 16. Juni im Rahmen des Bachfestes Leipzig 2022 im Anschluss an ein Recital des Künstlers im Gewandhaus Leipzig durch den Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung und den Direktor des Bach-Archivs, Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Wollny, an Sir András Schiff überreicht. Die Laudatio hält die Musikjournalistin Dr. Eleonore Büning. Der Pianist musiziert an diesem Abend ab 19 Uhr den ersten Teil des Wohltemperierten Klaviers von Johann Sebastian Bach. Tickets für dieses Konzert sind unter www.bachfestleipzig.de sowie bei Ticketmaster erhältlich. Das Bachfest Leipzig findet in dieser Saison vom 9. bis 19. Juni statt und steht unter dem Motto »Bach – We are FAMILY«.

 Wegen besonderer Verdienste um die Pflege des Bachschen Werks wurde die Bach-Medaille der Stadt Leipzig bereits unter anderem an Prof. Dr. Hans-Joachim Schulze und Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Christoph Wolff (2021), Angela Hewitt (2020), Prof. Dr. h. c. Robert Levin (2018), Masaaki Suzuki (2012), Herbert Blomstedt (2011), Philippe Herreweghe (2010), Nikolaus Harnoncourt † (2007), Prof. Dr. Ton Koopman (2006), Sir John Eliot Gardiner (2005), Helmuth Rilling (2004) und Gustav Leonhardt † (2003) verliehen.

UNVERÖFFENTLICHTER BRIEF von C. P. EMANUEL BACH

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BACH-ARCHIV LEIPZIG ERWIRBT BISLANG UNVERÖFFENTLICHTEN BRIEF CARL PHILIPP EMANUEL BACHS

– Schreiben vom 4. August 1786 gelangt über Berlin, Wien, New York und Miami Beach zurück nach Leipzig • Ausstellung in der Schatzkammer des Bach-Museums Leipzig für Herbst 2020 geplant

Das Bach-Archiv Leipzig hat seine Sammlung um einen bislang unveröffentlichten Brief Carl Philipp Emanuel Bachs erweitert. Es handelt sich um ein zweiseitiges Schreiben mit außergewöhnlicher Provenienz, das der bedeutende Hamburger Musikdirektor Bach zwei Jahre vor seinem Tod an den Leipziger Verleger Engelhard Benjamin Schwickert richtete. Das Bach-Museum Leipzig stellt das Schriftstück anlässlich der Festtage »70 Jahre Bach-Archiv Leipzig« ab dem 27. Oktober in der Schatzkammer des Hauses aus.

Der Brief vom 4. August 1786 behandelt die Vorbereitung einer Neuausgabe von Carl Philipp Emanuel Bachs »Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen« – einem der bedeutendsten musikalischen Lehrbücher des 18. Jahrhunderts. Unter anderem schreibt Bach an Schwickert: »Welch Glück, ein Lehrbuch ohne Fehler, wie es jetzt ist, u. dergleichen ganz gewiß in der Welt nicht ist, zu haben!«. Der Ankauf ergänzt die umfängliche im Bach-Archiv Leipzig verwahrte Briefsammlung der Familie Carl Philipp Emanuel Bachs. Diese umfasst 39 Briefe des Komponisten (Sammlung Kulukundis) und zudem 37 erhaltene Briefe von dessen Tochter Anna Carolina Philippina Bach.

Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Wollny, Direktor des Bach-Archivs Leipzig: »Die Rückkehr eines unbekannten Briefes des zweiten Bach-Sohns an seinen ursprünglichen Bestimmungsort ist ein besonderer Glücksfall. Das inhaltsreiche Schreiben beleuchtet C. P. E. Bachs Bemühungen um eine Neuauflage seiner Klavierschule und spiegelt mit seinen zahlreichen Details ein Stück Lebenswirklichkeit des späten 18. Jahrhunderts. Da das Bach-Archiv bereits zwei an den Leipziger Verleger Schwickert gerichtete Briefe C. P. E. Bachs verwahrt, ergeben sich für die wissenschaftliche Forschung neue Perspektiven.«

In den über 230 Jahren nach seiner Zustellung wanderte der Brief mit seinen jeweiligen Besitzern von Leipzig über Berlin und Wien nach New York und zuletzt nach Miami Beach. Dort war er Teil der »John and Johanna Bass Collection«. Das aus Wien stammende jüdische Ehepaar John und Johanna Bass hatte seine bedeutende private Kunstsammlung im Jahr 1963 der Stadt Miami Beach unter der Auflage gestiftet, diese in einem Museum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In der Folge entstand in Florida das 1964 eröffnete Bass Art Museum.

Der erfolgreiche Kaufmann John Bass kam 1914 über Paris nach New York und stieß 1925 zu der in Puerto Rico ansässigen Fajardo Sugar Company, in deren Hierarchie er bis zum Präsidenten aufstieg. Das Ehepaar Bass hatte den Brief Bachs vermutlich im Jahr 1934 auf einer Auktion der Firma Artaria & Co in Wien ersteigert, in der der Nachlass von Alfred Freiherr von Liebieg (1854–1930) veräußert wurde. Vermutlich gab es persönliche oder geschäftliche Beziehungen des Ehepaars Bass zur Familie Liebieg: Alfred von Liebieg wirkte in Wien als Zuckerindustrieller und war somit in derselben Branche tätig wie Bass in New York.

Alfred von Liebieg hatte den C.-P.-E.-Bach-Brief vermutlich im Jahr 1901 auf einer Auktion des Berliner Antiquariats Leo Liepmannssohn erworben. Die Provenienz im 19. Jahrhundert ist unklar, möglicherweise war der Brief – wie auch ein anderer Brief C. P. E. Bachs an Schwickert – vormals Teil der seinerzeit berühmten Briefsammlung von Alfred Bovet (1841–1900).

2019 bot das in New York ansässige Antiquariat J. & J. Lubrano dem Bach-Archiv Leipzig die Handschrift exklusiv zum Kauf an. Der Ankauf wurde ermöglicht mit großzügiger Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der American Friends of the Leipzig Bach Archive und des Packard Humanities Instituts (Los Altos, Kalifonien) sowie mit namhaften privaten Spenden. Erstmals öffentlich gezeigt wird der Brief ab dem 27. Oktober 2020 im Rahmen einer Sonderschau zum 70. Geburtstag des Bach-Archivs Leipzig, die Einblicke in die Entwicklung der Sammlung seit der Gründung des Hauses im Jahr 1950 gibt.

Das Bach-Archiv Leipzig versteht sich als musikalisches Kompetenzzentrum am Hauptwirkungsort Johann Sebastian Bachs. Sein Zweck ist, Leben, Werk und Wirkungsgeschichte des Komponisten und der weit verzweigten Musikerfamilie Bach zu erforschen, sein Erbe zu bewahren und als Bildungsgut zu vermitteln. Präsident des Bach-Archivs Leipzig ist der niederländische Dirigent, Organist und Bach-Spezialist Ton Koopman.

BACHFEST LEIPZIG VERANSTALTET KARITATIVEN BACH-MARATHON

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Freischaffende Künstlerinnen und Künstler präsentieren an vier Tagen interaktives Programm aus den Leipziger Bach-Kirchen im weltweiten Live-Stream

Am ursprünglichen Eröffnungs- und Abschlusswochenende des Bachfestes Leipzig lädt Intendant Prof. Dr. Michael Maul gemeinsam mit den Leipziger Bach-Kirchen und Förderern zu einem karitativen Konzert-Marathon ein. Am 13., 14. 20. und 21. Juni 2020 präsentieren über 150 Leipziger freischaffende Künstlerinnen und Künstler sowie internationale Gäste ein mehrstündiges, innovatives und interaktives Programm, das über einen Live-Stream aus der Leipziger Thomaskirche und der Nikolaikirche in alle Welt gesendet wird: 1.500 Minuten Bach »zur Recreation des Gemüths«. Ziel ist die finanzielle Unterstützung der freischaffenden Leipziger Bach-Interpreten. Das Bachfest Leipzig 2020 war aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt worden.

Der Bach-Marathon wird nicht einzelne Konzerte des ursprünglichen Bachfestes wiedergeben, sondern bietet ein neues und extra für den Stream konzipiertes Live-Programm, das im Anschluss an das Eröffnungskonzert (13. Juni, 14.30 Uhr) täglich ab 16 Uhr jeweils sechs Stunden die immense Vielfalt an Formaten und die ganze Breite der Leipziger Bach-Pflege spiegelt. Die zahlreichen, teilweise moderierten Konzerte, Motetten, Interviews, musikalischen Grüße von internationalen Bach-Chören, Präsentationen und zwei Gottesdienste richten sich gezielt an Bachfest-Besucher aus aller Welt, die ihre Reise nach Leipzig in dieser Saison nicht antreten konnten und verfolgen den Gedanken des Bachfest-Mottos 2020 weiter: BACH – We Are Family! So ist auch das Zeitfenster auf ein globales Publikum abgestimmt: von Japan über Australien bis in die USA kann der Stream ohne Unterbrechung der Nachtruhe verfolgt werden. Die Motette und die beiden Gottesdienste sind unter Auflagen für das Publikum vor Ort auch direkt zugänglich.

Eingeworbene Spenden der Bachfest-Partner fließen komplett in die Gagen

Das Format soll insbesondere den zahlreichen exzellenten freischaffenden Musikerinnen und Musikern aus Leipzig eine weltweite Bühne bieten. 100 Prozent der für den Marathon eingeworbenen Drittmittel in Höhe von 70.000 € fließen in deren Gagen.

Prof. Dr. Michael Maul, Intendant des Bachfestes Leipzig:

»Ich danke von Herzen all den Sponsoren und Förderern, die uns ermöglicht haben, dass dieser Marathon den Musikern nicht nur Manna, also das berühmte Himmelsbrot, sondern auch ein wenig täglich Brot beschert. Es ist ein wunderbares Symbol, dass die dafür nötigen Mittel teilweise von Bach-Freunden aus aller Welt kommen, die dafür bei der Aufführung der Johannes-Passion am Karfreitag gespendet haben. Und es ist ebenfalls ein großartiges Zeichen, dass mit der Sparkasse Leipzig und der Leipziger Gruppe außerdem nicht nur die wichtigsten lokalen Partner des Bachfestes, sondern sozusagen unsere örtlichen Grundversorger für Strom, Wärme, Wasser und den schnöden Mammon mit ihrer großzügigen Unterstützung uns allen diesen Marathon ermöglichen und so die gesamte Musikstadt Leipzig – trotz abgesagtem Bachfest – zum Klingen bringen. Chapeau!«

Es musizieren unter anderem der THOMANERCHOR Leipzig unter Leitung von Thomaskantor Gotthold Schwarz, Thomasorganist Ullrich Böhme, die Vokalensembles amarcord, Calmus, Ensemble Nobiles und Sjaella, sämtliche lokale Alte-Musik-Formationen sowie Mitglieder des Gewandhausorchesters. Als internationale Gäste werden zudem der Präsident des Bach-Archivs Leipzig Ton Koopman, Rudolf Lutz, Klaus Mertens, Cembalist Mahan Esfahani und das Collegium 1704 unter Leitung von Václav Luks aus Tschechien erwartet.

Global und interaktiv trotz Pandemie

Das Projekt knüpft konzeptionell an das überaus erfolgreiche interaktive Streaming-Ereignis der Johannes-Passion am Karfreitag 2020 an, das 600.000 bis 1.000.000 Zuschauer aus über 76 Ländern erreichte und begeisterte. Über 200 Mitsing-Videos aus aller Welt wurden infolge eingeschickt und vom Mitteldeutschen Rundfunk in die ursprüngliche Corona-Produktion der Johannes-Passion eingebunden. Diese extended Version erlebt am 14. Juni Premiere.

Prof. Dr. Michael Maul, Intendant des Bachfestes Leipzig:

»Ich bin erleichtert, dass wir trotz abgesagtem Bachfest eine Möglichkeit gefunden haben, die globale Bach-Community 2020 zumindest virtuell nach Leipzig einzuladen. Mit der Johannes-Passion am Karfreitag haben wir es bereits geschafft, und genau da wollen wir nun weitermachen: mit einem viertägigen Bach-Marathon an den beiden ursprünglichen Bachfest-Wochenenden. Über 1.500 Minuten Bach ›zur Recreation des Gemüths‹. Diese Wirkung bescheinigte Bach selbst der Musik, und wir wissen, dass seine Musik nicht nur Menschen auf der ganzen Welt nicht nur begeistert, sondern auch zu trösten vermag. Diesen Trost, diese ›Recreation des Gemüts‹, haben wir alle in der Krise nötig. Aber ganz besonders nötig haben ihn unsere Künstler. Und deshalb bin ich sehr glücklich, dass gerade sie es sind, die unseren Bach-Marathon gestalten werden: 150 Freischaffende, die meisten aus Leipzig, haben uns innerhalb weniger Tage zugesagt und wunderbar vielseitige Programme erarbeitet, die sie nun in Thomas- und Nikolaikirche – selbstverständlich unter Wahrung der Mindestabstände – präsentieren, jedoch dabei im Stream alle Grenzen dieser Welt überwinden werden. Herrlich! Ihnen allen gilt dafür mein ganz herzlicher Dank.«

Auf Konzerteinführungen muss das Publikum vor dem heimischen Bildschirm ebenfalls nicht verzichten. Wissenschaftler des Bach-Archivs Leipzig begleiten das Projekt auf Facebook mit kurzen Werkeinführungen und stehen im Chat permanent in Echtzeit für Rückfragen zu den einzelnen Kompositionen zur Verfügung.

Interaktive h-Moll-Messe als Abschlusskonzert

Der Bach-Marathon gipfelt am 21. Juni in der Darbietung einer neu kreierten Fassung von Bachs h-Moll-Messe, die die gewohnten Grenzen zwischen Künstler und Publikum auflöst. Bachs Opus Ultimum erfährt eine starke Transformation: Besetzt mit nur 17 Musikern erklingt das Werk in einer kammermusikalischen Einrichtung des Gewandhauschor-Leiters Gregor Meyer, die für diesen Zweck eigens vom Verlag »Breitkopf & Härtel« innerhalb weniger Tage ediert wurde. Bereits Johann Sebastian Bach arbeitete in Leipzig mit dem heute ältesten Musikverlag der Welt zusammen. Erneut ist die globale Bach-Community, der das Aufführungsmaterial kostenfrei zur Fügung gestellt wird, wieder aktiv zum Mitspielen und -singen aufgefordert. 

Mit der h-Moll-Messe schließt sich auch der Bogen zum Bachfest Leipzig, in dem Bachs Opus Ultimum traditionell ebenfalls das Finale bildet. Intendant Michael Maul gibt vor der Aufführung einen programmatischen Ausblick auf die Festivalsaison 2021, für die bereits jetzt ein Ticket-Paket verfügbar ist.

Gestreamt und in der Mediathek verfügbar

Der Bach-Marathon wird live auf der Facebook-Seite und dem Youtube Channel von Bach-Archiv/Bachfest Leipzig sowie in der OnStage-App gestreamt und von Sachsen und Leipzig Fernsehen in Chemnitz, Dresden und Leipzig als Stream im sachsenweiten Programm sowie über die Website des Senders ausgestrahlt (13. Juni: 15 bis 22 Uhr und 14. Juni: 16 bis 22 Uhr). In den Mediatheken der Social-Media-Kanäle des Bach-Archivs Leipzig ist der Stream im Anschluss jeweils 90 Tage abrufbar. Darüber hinaus gibt es ein breites Bach-Angebot bei MDR KULTUR und MDR KLASSIK: die Streams sind auf den Seiten von MDR KULTUR und MDR KLASSIK eingebettet, ergänzt mit weiteren Bach-Videos von Künstlern wie Matthias Goerne, Isabelle Faust und Francesco Tristano. Am 18. Juni gestaltet der Mitteldeutsche Rundfunk im Hörfunk ein MDR KULTUR – SPEZIAL (18.05 bis 19 Uhr) und eine außergewöhnliche »Bach-Nacht« im MDR Fernsehen u. a. mit dem Dokumentarfilm Die Thomaner. Am 21. Juni (19.05 bis 22 Uhr) wird bei MDR KULTUR und MDR KLASSIK im Hörfunk zudem die h-Moll Messe live aus der Thomaskirche übertragen.

Der Bach-Marathon wird gefördert von der Sparkasse Leipzig, der Leipziger Gruppe, der Chorherren-Stiftung sowie »So geht sächsisch.« und durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Verlag »Breitkopf & Härtel« sowie dem Mitteldeutschen Rundfunk und Leipzig und Sachsen Fernsehen. Die Gemeinden St. Thomas und St. Nikolai stellen die Kirchen für diese Veranstaltung kostenfrei zur Verfügung. Während des Streams werden Spenden gesammelt, die den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern zugutekommen.

www.bachfestleipzig.de

#BachBeatsCorona
#BachWeAreFamily
#BachMarathon
#miteinanderstark
#leipzigcityofmusic
#sogehtsaechsisch

Statements der Förderer:

Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen:

»Der Bach-Marathon stellt Leipzig und ganz Sachsen ins internationale Schaufenster. Bach-Fans aus aller Welt können sich so von der künstlerischen Kraft und musikalischen Lebendigkeit der sächsischen Musikerinnen und Musiker überzeugen. Wir wissen, dass viele Musiker durch die Folgen der Corona-Pandemie hart getroffen wurden. Das jetzige Projekt ist daher nicht nur eine wunderbare Idee, weil es Künstlern unmittelbar hilft, es zeigt auch, mit welcher Leidenschaft wir in Sachsen die Musik von Johann Sebastian Bach verehren und am historischen Ort ihrer Entstehung aufführen. Dieser ganz besondere Marathon ist ein kraftvolles Signal sowie ein Trost in schweren Zeiten und mehr als ein Ersatz für das leider abgesagte Bachfest.«

Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig: 

»Die Pandemie-bedingte Absage des Bachfestes Leipzig 2020 schmerzt. Musikliebhaber aus aller Welt hatten sich über Monate auf die Konzerte in den Leipziger Bach-Kirchen gefreut. Besonders hart trifft die Absage von Konzerten freischaffende Künstlerinnen und Künstler, deren Existenz mit jedem Verdienstausfall zunehmend bedroht ist. Bachfest-Intendant Michael Maul hat mit dem ›Bach-Marathon‹ einen Weg gefunden, unseren freien Künstlerinnen und Künstlern vor Ort eine weltweite Sichtbarkeit zu bieten und die für sie besonders harte Absage des Bachfestes und den damit im Zusammenhang stehenden Verdienstausfall etwas aufzufangen. Die innovativen und vor allem interaktiven Streaming-Formate präsentieren eine lebendige Leipziger Bach-Pflege, trösten Bach-Liebhaber aus aller Welt über den Ausfall des diesjährigen Bachfestes hinweg und bestätigen einmal mehr Leipzigs Bedeutung als Musikstadt von Weltgeltung.«    

Dr. Harald Langenfeld, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Leipzig:

»Ich finde es sehr bemerkenswert, dass Bachfreunde aus aller Welt mit diesem innovativen digitalen Angebot die Möglichkeit erhalten, auch in Zeiten der Pandemie den Klängen dieses musikalischen Genies zu lauschen und ihn zu würdigen. Die Absage des Bachfestes hat uns alle sehr getroffen – vor allem aber die freischaffenden Musiker aus der Region, die daran teilnehmen wollten. Von daher ist es uns als Sparkasse Leipzig ein großes Anliegen, den BACH-MARATHON – ›Zur Recreation des Gemüths‹ und damit auch die Musiker unserer Kulturstadt zu unterstützen.«

David Erler, freiberuflicher Musiker aus Leipzig:

»Jesu juva! Uns Freiberuflern und KünstlerInnen wurden in den vergangenen Monaten nahezu alle Auftritte entzogen – auch und gerade große Festivals wie das Bachfest mussten abgesagt werden. Auf staatliche Hilfen warten viele von uns noch immer vergebens. Umso mehr geben Initiativen Hoffnung, wie sie das Bachfest nun so spontan als ›Not-Lösung‹ im wahrsten Wortsinne auf die Beine stellt.
Trotz aller Widrigkeiten werden Möglichkeiten geschaffen, die tröstliche Musik Johann Sebastian Bachs on- und offline erleben zu können. Es ist ein wichtiges Zeichen in aller Unsicherheit: für das Publikum, dem vor Augen geführt wird, welchen Wert Kunst und Kultur im Live-Erlebnis hat; für die Ausführenden, die so zumindest punktuell wieder etwas für ihren Lebensunterhalt verdienen können; und letztlich für die ganze Klassik-Welt, der vielleicht zum ersten Mal der enorme Reichtum der Leipziger Musik-Szene verdeutlicht werden wird, da fast alle Veranstaltungen ausschließlich von FreiberuflerInnen aus Leipzig bestritten werden! Und bestenfalls hat genau das Zukunftspotential, wenn die Leipziger Bach-Familie in solch geballter Form zusammengebracht wird und der Prophet im eigenen Land gewissermaßen wieder etwas gilt. Die Leipziger Bach-Familie musiziert Leipziger Werke an den historischen Stätten Leipzigs für die weltweite Bach-Familie. Soli Deo Gloria!«

 

ÜBERSICHT ÜBER DIE KONZERTE DES BACH-MARATHONS

TAG 1: AUFTAKT – »Wir danken Dir, Gott, wir danken Dir!«

Thomaskirche, Samstag, 13. Juni 2020

14.30–16.00 h / Video: Eröffnungskonzert
Thomanerchor, Sächsisches Barockorchester, Leitung: Thomaskantor Gotthold Schwarz
16.00–16.30 h / Video: Warm-Up mit Bach-Chorälen I
Thomasorganist Ullrich Böhme (Orgel) · Calmus Ensemble Leipzig
16.30– 17.00 h / Live: »Ein neues Lied« – Bach-Motetten
Calmus Ensemble Leipzig
17.00–18.00 h / Video: Wie eine Linie dunkelblauen Schweigens
Lambda
18.00–19.10 h / Live: Motette
Pauliner Barockensemble, Leitung: Universitätsmusikdirektor David Timm
19.10–19.30 h / Video: Musikalischer Gruß von der globalen Bach-Family I
Malaysia Bach Festival Singers and Orchestra
19.30–20.00 h / Video: Musikalischer Gruß von der globalen Bach-Family II

20.00–21.30 h / Live: Lecture-recital »zur Gemueths-Ergoetzung«
Mahan Esfahani (Cembalo)
21.30–22.30 h / Video: Bach – Mit den Augen hören
SING and SIGN Chor und Orchester

TAG 2: 6 STUNDEN PASSION – mit Leidenschaft

Thomaskirche, Sonntag, 14. Juni 2020

16.00–16.30 h / Video: Warm-Up mit Bach-Chorälen II
Sebastian Heindl (Orgel) · amarcord
16.30–17.15 h / Live: Kammermusik von Vater und »Söhnen«
Mitglieder des Mendelssohn Kammerorchesters Leipzig
17.15–17.50 h / Video: Musikalisches Opfer original
Mitglieder des Leipziger Barockorchesters
18.00–19.15 h / Live: Gottesdienst
Thomanerchor Leipzig, Sächsisches Barockorchester, Leitung: Thomaskantor Gotthold Schwarz
19.15–19.45 h / Video: Musikalischer Gruß von der globalen Bach-Family III
The Soft Bach Society Yamaguchi (Japan)
19.45–20.30 h / Video: Workshop
Rudolf Lutz, Prof. Dr. Michael Maul
20.30–22.00 h / Video: Johannes-Passion à trois 2.0 – Extended Version
Benedikt Kristjánsson (Tenor), Elina Albach (Cembalo, Orgel), Philipp Lamprecht (Percussion)

TAG 3: 6 STUNDEN TROST – für die Seele

Nikolaikirche, Samstag, 20. Juni 2020

16.00–16.30 h / Video: Warm-Up mit Bach-Chorälen III
Lucas Pohle (Orgel) · Ensemble Nobiles
16.30–17.30 h / Live: Consolatio et spes – Trost und Hoffnung
Dozenten und Alumni der Fachrichtung Alte Musik der HMT
17.30–18.00 h / Video: Chaconne

Sebastian Breuninger (Violine), Gewandhausorganist Michael Schönheit (Hammerflügel)
18.00–19.00 h / Live: Armarium – aus dem Notenschrank der Thomaner
amarcord
19.00–20.00 h / Video: Israelsbrünnlein
Axel Thielmann (Sprecher) · Opella Musica
20.00–21.00 h / Live: Lamenti
Collegium 1704, Leitung: Václav Luks
21.00–22.00 h / Live: Bei Bach zu Hause
Klaus Mertens (Bass), Ton Koopman (Cembalo, Orgel)

TAG 4: 6 STUNDEN ZUVERSICHT – aus h-Moll wird D-Dur

Nikolaikirche, Sonntag, 21. Juni 2020

16.00–16.30 h / Video: Warm-Up mit Bach-Chorälen IV
David Timm (Orgel) · Sjaella
16.30–17.00 h / Video: Champagner aus Noten
Merseburger Hofmusik
17.00–18.15 h / Live: Gottesdienst
Merseburger Hofmusik, Leitung: Ton Koopman
18.15–19.00 h / Video: Vorschau auf das Bachfest 2021
Prof. Dr. Michael Maul
19.00–20.00 h / Video: Trauer in Freude verwandeln
Camerata Bachiensis
20.00–22.00 h / Video: Die h-Moll-Messe zum Mitsingen
Aelbgut · Camerata Lipsiensis, Leitung: Gregor Meyer