Konzertreise Süddeutschland, Italien und Ungarn

Thomanerchor – Konzertreise anlässlich des Reformationsjubiläums führt nach Ungarn

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Bevor der Thomanerchor Leipzig am kommenden Donnerstag (9. März) zu einer Konzertreise nach Süddeutschland, Italien und Ungarn aufbricht, finden am Wochenende noch die Motetten und der Gottesdienst in der Thomaskirche – u.a. mit Werken aus dem Tourneeprogramm – statt. Am Freitag (3. März, 18 Uhr) erklingen z. B. A-cappella-Stücke von Johann Ludwig Bach, Johannes Brahms und Frank Martin. Am Samstag (4. März, 15 Uhr) musiziert der Thomanerchor gemeinsam mit dem Gewandhausorchester Leipzig, Thomasorganist Ullrich Böhme und den Solisten Annekathrin Laabs (Alt), Max Ciolek (Tenor) und Philipp Goldmann (Bass). Unter der Leitung von Thomaskantor Gotthold Schwarz wird die Bach-Kantate BWV 159 „Sehet, wir gehen hinauf gen Jerusalem“ zu hören sein. Beim Gottesdienst am Sonntag (5. März, 9.30 Uhr) singt der Chor unter der Leitung von Titus Heidemann. An der Orgel spielt Thomasorganist Ullrich Böhme.

Das Textprogramm für zwei Euro pro Person berechtigt zum Eintritt in die Motetten. Für Leipzig-Pass-Inhaber und Schüler bis zu 18 Jahren ist der Eintritt frei. Die Programme gibt es ab 45 Minuten vor der Veranstaltung am Kircheneingang.

Im Rahmen des Reformationsjubiläums 2017 gastiert der Thomanerchor Leipzig unter der Leitung von Thomaskantor Gotthold Schwarz schließlich in den beiden darauffolgenden Wochen in Süddeutschland, Italien und Ungarn. Vom 9. bis 18. März stehen sieben Konzerte in Erlangen, Kempten, Bruneck, Budapest, Debrecen und Pécs auf dem Programm. Dabei rücken mit Johann Hermann Schein, Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Johannes Brahms, Max Reger und weiteren ganz bewusst Komponisten in den Mittelpunkt, deren Werke im Kontext der Reformation verortet sind. Thomasorganist Ullrich Böhme spielt Werke von Johann Sebastian Bach.

Während der Konzertreise werden die Motetten und die Gottesdienste in der Thomaskirche von Gastensembles gestaltet. Informationen dazu gibt es auf www.thomaskirche.org. Am 31. März ist der Thomanerchor wieder in Leipzig zu erleben. Alle Veranstaltungen finden Sie auf www.thomanerchor.de.

Bach-Medaille 2017 für Reinhard Goebel

Bach-Medaille 2017 der Stadt Leipzig geht an Reinhard Goebel

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Auszeichnung wird im Bachfest Leipzig 2017 überreicht

Die Bach-Medaille der Stadt Leipzig wird 2017 an den Violinisten und Dirigenten Reinhard Goebel verliehen. Der langjährige Leiter und Primarius von Musica Antiqua Köln gilt als »Ikone der Alten Musik« (Süddeutsche Zeitung). Als Vermittler der historischen Aufführungspraxis an moderne Symphonie- und Kammerorchester sowie Alte-Musik-Ensembles und als unversiegbare Quelle für Repertoireschätze ist er ein weltweit gefragter Spezialist. Kein deutscher Musiker hat einen derart hohen Einfluss auf die Entwicklung der historischen Aufführungspraxis gehabt wie Reinhard Goebel (*1952). Mit dem von ihm 1973 gegründeten Ensemble Musica Antiqua Köln und dessen preisgekrönten Einspielungen setzte der Violinist innerhalb der Alte-Musik-Bewegung neue Maßstäbe.

Ob als langjähriger Leiter und Primarius von Musica Antiqua Köln oder nunmehr als weltweit gefragter Gastdirigent sowie als Professor für historische Aufführungspraxis am Mozarteum in Salzburg: überall vermag Goebel mit seinem Feuer und seiner unersättlichen Neugier Kenner wie Liebhaber, Musiker wie Zuhörer für die Klangwelt um Johann Sebastian Bach zu begeistern.

Die Auszeichnung wird am 17. Juni 2017 um 16 Uhr im Rahmen des Bachfestes Leipzig im Festsaal des Alten Rathauses durch Oberbürgermeister Burkhard Jung und den Direktor des Bach-Archivs, Peter Wollny, an Reinhard Goebel überreicht. Das Bachfest Leipzig findet in dieser Saison vom 9. bis 18. Juni statt und steht unter dem Motto »Ein schön new Lied – Musik und Reformation«.

Wegen besonderer Verdienste um die Pflege des Bachschen Werks wurde die Bach-Medaille der Stadt Leipzig unter anderem an Peter Kooij (2016), Masaaki Suzuki (2012), Herbert Blomstedt (2011), Philippe Herreweghe (2010), Frieder Bernius (2009), Nikolaus Harnoncourt † (2007), Ton Koopman (2006), Sir John Eliot Gardiner (2005), Helmuth Rilling (2004) und Gustav Leonhardt † (2003) verliehen.

www.bachfestleipzig.de

Leipzigs Tourismus weiterhin im Aufwärtstrend

Neuer Gästerekord mit 2,9 Millionen Übernachtungen 2016

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Leipzigs Tourismus weiterhin im Aufwärtstrend

Leipzig bleibt ein Top-Reiseziel und erfreut sich bei Touristen wachsender Beliebtheit: Im elften Rekordjahr in Folge konnte Leipzig für 2016 ein Plus von 2,4 Prozent bei den Ankünften und ein Plus von 2,5 Prozent bei den Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Insgesamt gab es 1.572.073 Ankünfte und 2.899.393 Übernachtungen. Damit blickt Leipzig auf das beste touristische Jahr seiner Geschichte zurück.

Hinzu kommen 1.955.616 gewerbliche Übernachtungen in der Region Leipzig, sodass sich insgesamt ein Volumen von rund 4,9 Mio. Übernachtungen für die Gesamtdestination LEIPZIG REGION ergibt. Das entspricht einem Anteil von 25,9 Prozent an den gesamten Übernachtungen in Sachsen. Damit liegt die LEIPZIG REGION an der Spitze der Gästestatistik.

Leipzigs Gästen standen im Jahr 2016 insgesamt 127 Beherbergungsbetriebe mit 14.864 angebotenen Betten zur Verfügung (2015: 14.798). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste betrug wie im Vorjahr 1,8 Tage.

Volker Bremer, Geschäftsführer der Leipzig Tourismus und Marketing (LTM) GmbH, freut sich über den neuen Gästerekord: „Leipzigs nationale und internationale Bekanntheit nimmt weiter zu. Dies spiegelt sich in der Gästestatistik wider, so dass wir auch im Jahr 2016 mehr Gäste gewinnen konnten. Einen großen Anteil daran haben unsere umfangreichen Marketingaktivitäten im In- und Ausland sowie die Zunahme an Kongressen, Tagungen und Events. Die nach ihrer Sanierung wiedereröffnete KONGRESSHALLE am Zoo hat die Erwartungen voll erfüllt. 2016, im ersten Jahr des offiziellen Betriebes durch das Congress Center Leipzig, fanden 122 Veranstaltungen mit rund 64.000 Besuchern statt. Hier setzen wir auch zukünftig auf die erfolgreiche Kooperation mit der Leipziger Messe GmbH und der Kongressinitiative do-it-at-leipzig.de, der 50 Partner angehören.“

Auch Großveranstaltungen wie der 100. Deutsche Katholikentag Leipzig oder der Aufstieg von RasenBallsport Leipzig (RBL) in die Bundesliga haben für weitere touristische Impulse gesorgt und Leipzig in den Fokus der Medien gerückt.

Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich der Anteil der inländischen Gäste im Jahr 2016 um 2,1 Prozent (Ankünfte) und 2,2 Prozent (Übernachtungen). Auch der Anteil der ausländischen Touristen stieg. Deren Ankünfte und Übernachtungen erhöhten sich 2016 auf 216.903 (+3,7 Prozent) und 441.687 (+3,9 Prozent). Dies entspricht einem Anteil von 15,2 Prozent an den gesamten Übernachtungen (2015: 15 Prozent). Erstmals erreichte Großbritannien (38.600) Platz 1 im Gesamtvergleich der ausländischen Übernachtungszahlen. Die USA (38.366) fiel auf den zweiten Rang zurück. Auf Platz 3 folgt die Schweiz (36.745). Kurz vor dem Sprung in die TOP 10 der ausländischen Gäste steht die Russische Föderation mit 12.259 Übernachtungen. Die höchsten Zuwächse gab es bei Gästen aus Belgien (+26,0 %) und den Niederlanden (+19,9 %).

Die Hitliste der ausländischen Gäste im Jahr 2016
Reisegebiete in Sachsen (Auswahl)

Großbritannien  38.600 Übernachtungen +11,9 %
USA  38.366 Übernachtungen -0,2 %
Schweiz  36.745 Übernachtungen +5,2%
Niederlande  32.818 Übernachtungen +19,9 %
Österreich  32.656 Übernachtungen +2,2 %
Polen  22.032 Übernachtungen -22,6 %
Italien  17.092 Übernachtungen +9,4 %
Frankreich  16.070 Übernachtungen +10,1 %
Spanien  13.287 Übernachtungen -34,6 %
Belgien  13.099 Übernachtungen +26,0 %

 

Volker Bremer blickt optimistisch in die Zukunft: „Städtereisen liegen in Deutschland weiterhin im Trend. Mit einem deutlichem Einwohnerwachstum und steigender Wirtschaftskraft gilt Leipzig als aufstrebende Stadt. Die bisher größte Kundenbefragung des Kölner Instituts für Handelsforschung ergab sogar, dass Leipzig bundesweit die attraktivste Innenstadt besitzt. Dieses positive Image werden wir mit verstärkter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, kreativen Projektkooperationen sowie in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) ausbauen. Deshalb erwarten wir für das Jahr 2017 ein Wachstum und sind zuversichtlich, unser Ziel von 3 Millionen Übernachtungen bald zu erreichen.“

Auch im Jahr 2017 gibt es in der Kulturmetropole Leipzig viel zu erleben. Traditionsreiche Messen und Festivals wie die Leipziger Buchmesse oder das Wave-Gotik-Treffen werden wie jedes Jahr viele Besucher nach Leipzig locken. Weiterhin finden im Rahmen des Jubiläums „500 Jahre Reformation“ über 200 Veranstaltungen sowie der „Kirchentag auf dem Weg“ statt, zu dem vom 25. bis 28. Mai zehntausende Gäste erwartet werden.

Gästeankünfte und Übernachtungen im Jahr 2016

Reisegebiete in Sachsen (Auswahl)

Reisegebiet in Sachsen Übernachtungen Deutschland Übernachtungen Ausland Gesamtwachstum Veränderung gegenüber 2015
Leipzig +2,2 % +3,9 % +2,5 %
Dresden -0,9 % -0,5 % -0,8 %
Chemnitz -4,2 % -0,4 % -4,0 %

 

Insgesamt verzeichnete Sachsen 7.492.260 Ankünfte und 18.750.390 Übernachtungen und erzielte somit gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 1,2 Prozent und 0,1 Prozent.

Quellen: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Thomaskirche mit Luhterfenster

„Auch Konzilien können irren!“ Die Reformation in Leipzig

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Als Martin Luther am Pfingstsonntag 1539 am Nachmittag in der Thomaskirche zur Einführung der Reformation in Leipzig predigte, lagen gut 20 Jahre Reformationsgeschichte hinter den Leipzigern. Und nicht nur das: Im Rückblick betrachtet geschah Entscheidendes für die gesamte Entwicklung der Reformation hier in der Pleißestadt.

Bereits bei der Leipziger Disputation 1519 wurde klar, dass in entscheidenden theologischen Fragen der Bruch mit Rom schon vollzogen war, auch wenn dieser Bruch politisch noch auf sich warten lassen sollte. Gerade bei diesem Meilenstein der Reformationsgeschichte wird sehr deutlich, wie sehr das Reformationsgeschehen auch ein politisches war. Für Herzog Georg war die Disputation eine Möglichkeit, „seine“ Leipziger Universität zu profilieren, die damals im Gegensatz zur kursächsischen Wittenberger als veraltet galt und keinen besonderen Ruf genoss. Er erhoffte sich dabei nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch akademisch untermauern zu können, was er seit 1517 verfügt hatte: das Verbot der Ablasspredigt für den Bau des Petersdoms durch den Dominikanermönch Johann Tetzel. Diese unliebsame Konkurrenz stand eigenen Ablassgeschäften im Wege.

Wie sich im Laufe der nächsten Wochen nach der feierlichen Eröffnung der Disputation durch einen Gottesdienst in der Thomaskirche (unter Beteiligung des Thomanerchors) zeigen sollte, verfehlte der Herzog sein Ziel auf ganzer Linie. Sowohl der Primatsanspruch des Papstes wurde in Frage gestellt als auch die Unfehlbarkeit von Konzilien: Auch sie können irren. Mit dem Bezug auf das Konzil von Konstanz und Jan Hus durch Luther wurde dem Herzog klar, dass er es mit den Wittenbergern mit Leuten zu tun hatte, die ihn in seinem politischen Kurs nicht unterstützen würden. So ging er nicht nur auf Distanz zu Luther, sondern versuchte einige Jahre später etwas aufzuhalten, was nicht mehr aufzuhalten war: durch den Einzug von Luthers Schriften, insbesondere seiner Übersetzung des Neuen Testaments (1522), dessen Ideen auf den Scheiterhaufen der Geschichte zu befördern. Aber es war gerade das neue Medium des Buchdrucks, das für die Verbreitung der neuen Lehre sorgte. Dies ging in besonderem Maße von der Buchstadt Leipzig aus, denn Luthers Schriften wurden hier bereits sehr früh in großer Zahl gedruckt. Dabei ist vor allem Melchior Lotter als einer der damals angesehensten Buchdrucker zu nennen, der die Wittenberger Theologen 1519 in seinem Haus in
der Hainstraße unterbrachte.

Der herzogliche Versuch, Luthers Schriften durch Verbot aus dem Verkehr zu ziehen, scheiterte kläglich. Immer mehr Prediger der „neuen Lehre“ traten in den Vorstadtkirchen bzw. auf kursächsischem Boden auf und zogen viele Menschen an. Hier durften lutherische Geistliche frei predigen und das Heilige Abendmahl wurde in beiderlei Gestalt gefeiert. Auch der spätere erste Superintendent an der Thomaskirche, Johann Pfeffinger, der in Eicha und Albrechtshain predigte, gehörte zu denjenigen, die sich einer großen Hörerschar erfreuen durfte. Auch Repressalien und Ausweisungen etlicher Leipziger Bürger, die dabei „erwischt“ wurden und sich bei Verhören zu Luthers Lehre bekannten, fruchteten nicht.

Luther selbst hatte zu Leipzig übrigens kein gutes Verhältnis. In einem Brief an Spalatin beklagte er bereits im Juli 1519, dass die Leipziger die Wittenberger Theologen „in der Tat weder gegrüßt noch besucht und uns wie die verhasstesten Feinde behandelt“ hätten. In einer seiner berühmten Tischreden bezeichnete Luther Leipzig gar als „bösen Wurm“ und prophezeite der Stadt großes „Ungluck“ wegen ihrer „hurerey, hoffart und des wuchers halben“. Sie sei „erger dan Sodoma und Gomorra“. Selbst die Predigt Luthers zur Weihe der evangelischen Universitätskirche St. Pauli über Lukas 19,41ff im Jahr 1545 zeugt noch davon, in der Jerusalem (Leipzig) ob seiner Unfähigkeit, die Zeichen der Zeit zu erkennen, der Untergang angesagt wird.

Dennoch hat sich Luther einige Male in der Stadt aufgehalten, zum ersten Mal nachweislich im Jahr 1512, wo er sich am 9. Oktober 50 Gulden aus dem Kurfürstlichen Rentamt (befand sich an der Stelle des ehemaligen Kaufhaus Ebert, heute Sitz der Commerzbank Ecke Thomaskirchhof/Thomasgässchen) abholte, die Kurfürst Friedrich der Weise zur Unterstützung seiner Promotion hinterlegt hatte.

Auch dass ihn später eine Prostituierte in einem der Ausspannhöfe am Brühl trotz seiner Verkleidung als Junker Jörg am 3. Dezember 1521 erkennt und den für vogelfrei Erklärten verrät, hat nicht zu seinem Verhältnis zu Leipzig beigetragen. Allerdings ist seine Freundschaft zu Heinrich Stromer von Auerbach bezeugt, der ihn in dieser brenzligen Situation in seinem Haus am Markt in Sicherheit bringt und ihm auch zwei Jahre zuvor bereits seine Sympathie bekundet hatte.

Insofern dürfte es für Luther 1539 durchaus eine gewisse Genugtuung gewesen sein, von Georgs Nachfolger und Bruder Heinrich dem Frommen zusammen mit anderen Wittenberger Theologen zur Einführung der Reformation eingeladen worden zu sein. Trotz angeschlagener Gesundheit hatte Luther zugesagt und hielt am Vorabend des Pfingstsonntags 24. Mai in der Kapelle der Pleißenburg die Predigt. Am Vormittag musste er sich im Gottesdienst in der Nikolaikirche aber von seinem Freund und Kollegen Justus Jonas vertreten lassen. Erst am Nachmittag konnte Luther wieder auf der Kanzel stehen und predigte in der Thomaskirche über das Pfingstwunder aus der Apostelgeschichte. Der Legende nach haben diejenigen, die nicht mehr in die bereits überfüllte Kirche hineinkamen, Leitern außen angelegt, um Luther hören zu können.

Schon am Rande der Feierlichkeiten wurde intensiv an der Neuordnung des Kirchenwesens gearbeitet, wobei man im Wesentlichen dem Modell folgte, mit dem man in Kursachsen bereits gute Erfahrungen gemacht hatte. Superintendenten wurden eingesetzt, das Visitationswesen eingeführt, sogenannte „altgläubige“ Priester abgesetzt, die Klöster aufgelöst und deren Grundbesitz in städtisches Eigentum überführt. In diesem Zusammenhang wurde etwas später auch geregelt, den Unterhalt des Thomanerchors und die Alimentation des Thomaskantors in die Hände der Stadt Leipzig zu legen und so langfristig sicherzustellen, dass beide ihren liturgischen Aufgaben nachkommen können.

Pfarrerin Britta Taddiken

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Weihnachts-Oratorium beliebteste Bachhandschrift im Internet

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Zugriffsrekord auf Bach digital im Dezember 2016
Die sechs Kantaten des “Weihnachts-Oratoriums” sind die im Dezember 2016 am häufigsten im Internet besuchten digitalisierten Bach-Quellen. Auf den Folgeplätzen finden sich Handschriften zu Adventskantaten wie “Herz und Mund und Tat und Leben” (BWV 147a) und das “Magnificat in D” (BWV 243). Dies ergibt eine Nutzerauswertung der Plattform www.bach-digital.de. Im Dezember 2016 besuchten täglich zwischen 800 und 1.000 Nutzer aus aller Welt Bach digital, mit insgesamt 32.537 Aufrufen wurde ein Zugriffsrekord erzielt. 896 Mal wurden die Kantaten des “Weihnachts-Oratoriums” besucht, 586 Zugriffe erfolgten auf “Herz und Mund und Tat und Leben” sowie 443 auf das “Magnificat in D”.

Bach digital ermöglicht Bach-Interessierten aus aller Welt einen direkten Blick auf den Schreibtisch des Komponisten. Die Plattform bietet unentgeltlich Zugang zu allen verfügbaren originalen Notenhandschriften Johann Sebastian Bachs und seiner komponierenden Söhne. Von der ersten, eventuell wieder verworfenen Skizze bis hin zur Reinschrift können alle verfügbaren Fassungen der einzelnen Kompositionen abgerufen werden. Informationen zur Entstehung und zum Aufführungsumfeld der Bachschen Werke ergänzen dieses Angebot, das sich sowohl an Forscher und Musiker als auch an interessierte Laien richtet.
2016 statteten 101.598 Nutzer Bach digital insgesamt 236.302 Besuche ab, das entspricht einer durchschnittlichen Besuchszahl von knapp 20.000 pro Monat. Insbesondere Interessenten aus europäischen Nationen sowie Bach-Freunde aus Japan und den USA nutzten die Plattform. Zugriffe erfolgten 2016 beispielsweise auch aus Vietnam, der Volksrepublik China, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Mexico oder Brasilien.

Das Bach-Archiv Leipzig, die Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden sowie das Rechenzentrum der Universität Leipzig arbeiten seit 2008 an dieser von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Bach-Internet-Plattform.

www.bach-digital.de

Die CD des Weihnachts-Oratoriums gibt es übrigens auch hier im KulturShop: Weihnachts-Oratorium (Doppel CD)

Thomaner bei Konzert

Thomanerchor Leipzig mit Weihnachts-Oratorium im Konzerthaus Berlin

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Thomaner bei ihrer Konzertprobe zum Weihnachtsoratorium
von Johann Sebastian Bach in Kieler Bluse.(c) SINNergy

Thomanerchor Leipzig mit Weihnachts-Oratorium im Konzerthaus Berlin

Vom 2. bis 4. Dezember ist der Thomanerchor Leipzig mit dem berühmten Bach‘schen Weihnachts-Oratorium BWV 248 im Konzerthaus Berlin zu erleben. Unter der Leitung von Thomaskantor Gotthold Schwarz erklingen die Kantaten 1 bis 3 und 6. Es musizieren zudem das Konzerthausorchester Berlin sowie die Solisten Gesine Adler (Sopran), Susanne Langner (Alt), Tobias Hunger (Tenor) und Tobias Berndt (Bass).

Restkarten für die Veranstaltung aus der Reihe „Konzerte zum Advent“ sind ab 30 Euro beim Konzerthaus Berlin erhältlich: www.konzerthaus.de/de/adventskonzerte

Aufgrund der Konzertreise der Thomaner werden die Motetten in der Leipziger Thomaskirche am Freitag und am Samstag sowie der Gottesdienst am Sonntag vom Ensemble amici musicae (Chor und Orchester) unter der Leitung von Ron-Dirk-Entleutner gestaltet.

Historisches zum Weihnachts-Oratorium von Johann Sebastian Bach

Johann Sebastian Bach dirigierte die Uraufführung seines Weihnachts-Oratoriums mit dem Thomanerchor 1734/1735. Die sechs Kantaten erklangen in den Gottesdiensten der Weihnachtstage, am Neujahrstag, dem Sonntag nach Neujahr und zum Epiphaniasfest abwechselnd in den beiden Leipziger Stadtkirchen St. Thomas und St. Nikolai. Es ist die einzige belegte Aufführung des Werkes zu Bachs Lebzeiten. Die Wiederentdeckungs-geschichte des Stücks beginnt erst 1857, als die Berliner Singakademie das Weihnachts-Oratorium zum ersten Mal nach Bachs Tod erneut zu Gehör brachte. Es war zugleich die erste Aufführung in einem nicht-liturgischen Rahmen. Es dauerte schließlich etwa weitere hundert Jahre, bis das Oratorium seine heutige Bekanntheit und Breitenwirkung erlangte.

John Eliot Gardiner: BACH Musik für die Himmelsburg

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John Eliot Gardiner: BACH Musik für die Himmelsburg

Mit Johann Sebastian Bach ist der weltberühmte Dirigent Sir John Eliot Gardiner seit seiner Kindheit verbunden: In der Wohnung seiner Eltern hing ein Bild des Thomaskantors, dessen strenger Blick ihm auf dem Weg ins Kinderzimmer jedes Mal Furcht einflößte. Doch schon bald verwandelte sich die Furcht in Bewunderung und Begeisterung.

Heute ist Gardiner der bedeutendste Bach-Interpret unserer Zeit, kaum einer hat sich mit solcher Leidenschaft und solchem Kenntnisreichtum mit dem großen Komponisten beschäftigt. Nun legt der weltberühmte Dirigent ein Porträt des Komponisten und Menschen Bach vor einem großen Panorama der damaligen Zeit vor. Bachs Musik kommt aus einer Welt großer Ängste und großer Hoffnungen – Erfahrungen, die auch einem heutigen Hörer nicht fremd sind. Gardiner gelingt es auf einzigartige Weise, Bachs Welt des Barock mit unserer Gegenwart zu verbinden.

 

John Eliot Gardiner: BACH Musik für die Himmelsburg
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ISBN: 987-3-446-24619-5

Die große Bach-Biographie von John Eliot Gardiner – dem bedeutendsten Bach-Interpreten unserer Zeit

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Thomanerchor at new israeli opera

Thomanerchor und Thomaskirche Leipzig starten in das Reformationsjubiläum.

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Ungarn und Amerika – Reisehöhepunkte des Reformationsjahres 2017

Leipzig. Martin Luther führte im Zuge der Reformation das deutschsprachige geistliche Lied als festen Bestandteil des Gottesdienstes ein. Die Leipziger Thomaskantoren und ganz besonders Johann Sebastian Bach betteten Luthers Texte später in ihre Kompositionen ein und führten diese mit dem Thomanerchor auf. Im Bewusstsein dieses Erbes widmen der Thomanerchor und die Thomaskirche dem Reformationsjubiläum 2017 ein umfangreiches musikalisches Veranstaltungsprogramm. Anlässlich der Saisonvorschau präsentierten am heutigen Mittwoch Thomaskantor Gotthold Schwarz, Pfarramtsleiterin der Thomaskirche Britta Taddiken, der Geschäftsführer des Thomanerchores Dr. Stefan Altner und Thomasorganist Prof. Ullrich Böhme die zahlreichen Veranstaltungen.
„Mit Ausblick auf unsere Aktivitäten wird sich in den Motetten und Gottesdiensten in Leipzig und Außerhalb das Jubiläum widerspiegeln, sagte Thomaskantor Gotthold Schwarz am heutigen Mittwoch. „Dabei werden wir den reichen Schatz evangelischer Kirchenmusik von der Reformation bis heute hörbar werden lassen“. Unter dem Titel „mit Lust und Liebe singen“ widmen sich Thomaskirche und Thomanerchor in den zahlreichen Motetten dem Reformationsjubiläum. „Nicht nur die zu hörende Musik, sondern auch der aktive Gemeindegesang in den Gottesdiensten und Motetten ist eine wichtige Brücke zwischen Menschen verschiedener Kulturen und Religionen.“ sagte Britta Taddiken während der heutigen Pressekonferenz. Thomanerchor und Thomaskirche eröffnen am Reformationstag, 31. Oktober 2016, um 09:30 Uhr das Festjahr „500 Jahre Reformation“ mit einem Festgottesdienst. Unter Leitung von Thomaskantor Gotthold Schwarz werden die Thomaner und das Gewandhausorchesters die Bachkantate „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ BWV 76 und Anderes aufführen. Am Abend um 18:00 Uhr findet das Thomaskonzert zum Reformationstag in der Thomaskirche mit der Aufführung von Felix Mendelssohn Bartholdys „ELIAS“ mit dem sächsischen Kammerchor, dem Chor der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle und dem Mitteldeutschen Kammerorchester unter der Leitung
von Fabian Enders statt. Für die derzeit 95 Thomaner begann bereits im August das Schul- und Chorjahr mit einer Chorrüstzeit in Colditz. In der kommenden Woche reist der Chor nach Lyon in Frankreich und wird im Rahmen der Städtepartnerschaft Leipzig / Lyon zwei Konzerte, am 30.9. und 01.10.2016, in der Chapelle de la Trinité aufführen. Unter der Leitung von Thomaskantor Gotthold Schwarz bringen die Thomaner und eine Basso continuo-Gruppe des Gewandhausorchesters Werke von Heinrich Schütz, Johann Hermann Schein, Johann Bach, Johann Sebastian Bach, Johannes Brahms und Max Reger zu Gehör. Als musikalische Reformationsbotschafter und neben seinen wöchentlichen Auftritten in der Thomaskirche, wird der Chor auch wieder Konzertreisen unternehmen. „Als Höhepunkte sind Konzertreisen mit Weihnachts-Oratorium nach Berlin, Konzerthaus am Gendarmenmarkt im Dezember diesen Jahres herauszuheben, aber auch die Konzertreisen nach Süddeutschland, Ungarn, Italien
im März und in die USA im November 2017 finden auf dem Hintergrund des Reformationsjubiläums statt. Natürlich steht das Bachfest vom 09.06. – 18.06.2017 unter einem speziellen Reformations-Motto „Ein schoen new Lied“ – Musik und Reformation. Innerhalb des Bachfestes bestreiten die Thomaner neben anderem das Eröffnungskonzert mit dem Händelfestspielorchester Halle und am 16.06.2017 die Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach mit dem Freiburger Barockorchester.“ So Stefan Altner

Sauer-Orgel_web

BachOrgelFestival in der Thomaskirche Leipzig vom 25.06. – 06.08.2015

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Vom 25. Juni bis 6. August finden jeweils samstags 15.00 Uhr wieder die Konzerte des BachOrgelFestivals statt. Am kommenden Samstag wird Thomas Lennartz, Professor für Orgel und Direktor des Kirchenmusikalischen Instituts an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig, das diesjährige Festival eröffnen. In seinem Programm, wie auch in den bis zum 6. August folgenden Konzerten, wird das Werk des Jubilars Max Reger, an dessen 100. Todestag wir in diesem Jahr gedenken, eine zentrale Rolle spielen. Um Regers Orgelwerke mit ihren „orchestralen“ Steigerungen und vielfältigen Klangschattierungen darzustellen, eignet sich hervorragend die in diesem Jahr ausgereinigte und renovierte Sauer-Orgel der Thomaskirche. Die Werke von Max Reger treten auch immer wieder in den Dialog mit Werken anderer Komponisten verschiedener Zeitepochen. Es wird Improvisationen geben, und natürlich werden Orgelwerke von Johann Sebastian Bach zu hören sein, folgend dem Reger-Zitat, das dem diesjährigen BachOrgelFestival das Motto gab: „BACH ist Anfang und Ende aller Musik”. Neben Thomasorganist Ullrich Böhme werden weitere bekannte und berühmte Organisten in der Thomaskirche zu hören sein: Thomas Sauer aus Berlin, Wolfgang Seifen aus Berlin, Hans Fagius aus Schweden, Taras Baginets aus Ekaterinburg und Christoph Bossert aus Würzburg.

Besonderer Dank für die finanzielle Unterstützung des Festivals gilt Juwelier Wempe aus Leipzig und der Stadt Leipzig.

Wir laden Sie herzlich jeden Samstag um 15.00 Uhr in die Thomaskirche ein.

Tickets zu 13,- / ermäßigt 10,- Euro, für Leipzig-Pass-Inhaber und Schüler 5,- Euro sind im Thomasshop an der Thomaskirche und in allen Vorverkaufsstellen erhältlich

Gotthold Schwarz dirigiert den Thomanerchor

Ratsversammlung beruft Gotthold Schwarz als Thomaskantor

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Information der Stadt Leipzig v. 09.06.2016

Die Ratsversammlung der Stadt Leipzig hat heute Gotthold Schwarz zum neuen Thomaskantor berufen.

Im Vorfeld konnte die Findungskommission für die Nachfolge im Thomaskantorat keine Entscheidung zugunsten eines der vier Probekandidaten treffen. Sie hatte unter Vorsitz von Oberbürgermeister Burkhard Jung daher einstimmig die Beendigung des Verfahrens beschlossen. Daraufhin bat sie Oberbürgermeister Jung, der Ratsversammlung die Berufung von Gotthold Schwarz in das Amt des Thomaskantors zu empfehlen. Gotthold Schwarz konnte mehrfach als Vertreter des Thomaskantors unter Beweis stellen, dass er das Amt ausfüllen und die musikalische Qualität des Thomanerchores auf höchstem Niveau weiterentwickeln kann. Gotthold Schwarz ist nunmehr der 17. Thomaskantor nach Johann Sebastian Bach.

Zur Person:
Gotthold Schwarz, 1952 in Zwickau geboren, war in den 1960er Jahren selbst kurze Zeit Mitglied des Thomanerchores. In den 1970er Jahren erhielt er seine kirchenmusikalische Ausbildung an der Hochschule für Kirchenmusik Dresden und an der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. In Leipzig erlangte er zusätzlich in den Fächern Gesang (als Schwerpunkt) und Dirigieren fundierte Abschlüsse. 1979 kehrte er als Stimmbildner zum Thomanerchor zurück. Bereits seit den 1990er Jahren vertrat Gotthold Schwarz mehrfach den Thomaskantor. Seit der Amtsniederlegung von Kantor Georg Christoph Biller im Februar 2015 ist er amtierender Thomaskantor.

Er übernahm die Leitung der Motetten-, Kantaten- und Oratorienaufführungen des Thomanerchores, die gottesdienstlichen Aufgaben in der Thomaskirche sowie Konzertreisen im In- und Ausland.
Eine umfangreiche Konzerttätigkeit als Sänger führte Gotthold Schwarz frühzeitig in die bedeutenden europäischen Musikzentren und u. a. nach Japan, Israel, Brasilien, Argentinien sowie in die USA, wo er auch Interpretationskurse zu Werken Bachs gab. Als Oratorien- und Liedsänger sowie als Dirigent erwarb er ein umfassendes Repertoire vom Barock bis zur Moderne, was auch durch zahlreiche Einspielungen dokumentiert ist. +++